Schulart Gemeinschaftsschule

Die Gemeinschaftsschule ist eine leistungsorientierte Schulart, die Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Begabungen fördert. Alle Schülerinnen und Schüler lernen gemeinsam.

Mögliche Schulabschlüsse an der Gemeinschaftsschule

An der Gemeinschaftsschule können der Hauptschulabschluss und der Realschulabschluss abgelegt werden. Es werden dieselben Abschlussprüfungen wie an den anderen allgemein bildenden Schulen durchgeführt. Bei Vorliegen eines öffentlichen Bedürfnisses, insbesondere ausreichender Schülerzahl, kann die Gemeinschaftsschule eine eigene Oberstufe und damit auch das Abitur anbieten. Daneben ist bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen auch der Wechsel in die Oberstufe eines allgemein bildenden Gymnasiums oder an ein berufliches Gymnasium möglich.


Lernen in der Gemeinschaftsschule

In der Gemeinschaftsschule wird der Unterricht auf drei verschiedenen Niveaustufen angeboten. Dabei führt das grundlegende Niveau zum Hauptschulabschluss, das mittlere Niveau zum Realschulabschluss und das erweiterte Niveau zum Abitur. Das Lernen wird in anregender Weise für die Schülerinnen und Schüler gestaltet. Eigenständiges Lernen findet dabei genauso statt wie Lernen miteinander. Daneben werden auch traditionelle Unterrichtsmethoden angewandt. Die Schülerinnen und Schüler lernen in Begleitung und unter Anleitung von Lehrerinnen und Lehrern. Diese nehmen dabei unterschiedliche Rollen ein: als Lernbegleiter, als Coach sowie als klassische Lehrperson.


Lernfortschritte sichtbar machen

Viele Schülerinnen und Schüler sind in verschiedenen Fächern unterschiedlich leistungsstark. In der Gemeinschaftsschule haben sie, außer in den Abschlussklassen und gegebenenfalls in der Oberstufe, die Möglichkeit, in den einzelnen Fächern auf unterschiedlichem Niveau zu lernen.
Damit alle Beteiligten den Lernfortschritt richtig einschätzen können, arbeiten die Schülerinnen und Schüler in der Regel mit Kompetenzrastern.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten dabei Rückmeldung auf die Fragen zu den jeweiligen Lerngebieten: „Was kann ich?“ und „Wie gut kann ich es?“ Das Kompetenzraster ermöglicht es, den eigenen Lernprozess zu planen, sich Ziele zu setzen und das Lerntempo selbst zu finden. Damit wird auch eine zentrale Grundlage für Gespräche zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern sowie für Beratungsgespräche mit den Eltern geschaffen.
Anstelle eines Zeugnisses, in dem die Leistung mit Noten beurteilt wird, erhalten die Schülerinnen und Schüler in der Gemeinschaftsschule einen detaillierten Lernentwicklungsbericht. Auf Wunsch der Eltern kann der Bericht mit Noten ergänzt werden.
In der Gemeinschaftsschule gibt es kein Sitzenbleiben.


Schulalltag

Die Gemeinschaftsschule bietet allen Kindern ein vielfältiges und motivierendes Lernangebot. Im Schulalltag einer verbindlichen Ganztagsschule wechseln sich lehrerzentrierte Unterrichtsphasen, selbstgesteuerte Lernzeiten und Phasen der Bewegung und Entspannung sinnvoll ab.
Auch andere Formen des Ausgleichs wie etwa sportliche oder kulturelle Aktivitäten finden ihren Platz im Tagesablauf.
Durch die Ganztagsschule werden die Familien entlastet. Lern- und Übungsphasen finden weitgehend in der Schule statt.


Gemeinschaftsschule auf einen Blick

Die Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg

• nimmt alle Kinder so an, wie sie sind,
• sorgt für Erfolgserlebnisse der Kinder und Jugendlichen und stärkt damit die Lernfreude,
• fördert die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler für ihren Lernprozess
• bietet Standards der Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums an,
• schafft eine Lernumgebung, in der Lehrerinnen und Lehrer durch vielfältige Methoden auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen können,
• ist eine verbindliche Ganztagsschule mit rhythmisiertem Schultag,
• zeichnet sich durch eine enge Beziehung zwischen den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und Lehrerinnen und Lehrern aus,
• stärkt die Kinder und entlastet die Familien.

Quelle: https://km-bw.de/Gemeinschaftsschule